Magerwiese: Insektenfreundlich und nährstoffarm

Magerwiesen zählen zu den artenreichsten Wiesen überhaupt. Sie beherbergen nicht nur seltene Pflanzen, sondern bieten auch Lebensraum für Insekten. Hier erfährst du alles rund um die Wildwiese und wie du sie selber anlegst.

Magerwiese: Was ist das und warum ist sie so wichtig?

Magerwiesen sind besonders nährstoffarme Grünflächen, die wenig Ertrag bringen. Dagegen zeichnen sie sich durch ihren großen Artenreichtum aus. Wenn die Nährstoffarmut vor allem durch Trockenheit verursacht wird, ist von Trockenrasen die Rede. Da Magerwiesen keinen wirtschaftlichen Nutzen bringen, werden sie heute immer seltener.

Magerwiesen leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, denn sie beherbergen viele Arten, die auf der Roten Liste stehen. Die bunte Mischung aus Blumen, Gräsern und Kräutern bietet einen idealen Lebensraum für Insekten aller Art. Auf herkömmlichen bepflanzten Flächen wird regelmäßig gedüngt und gemäht, wodurch nur schnellwachsende Wucherer eine Überlebenschance haben. Die Folge ist eine ertragreiche, aber artenarme Wiese, die auch Fettwiese genannt wird.

Das haben die Insekten davon:

Die Blütenpracht der Magerwiesen lockt Schmetterlinge, Bienen und viele andere Insektenarten, für die der Pflanzennektar eine wichtige Nahrungsquelle ist. Auch der Boden ist dicht besiedelt mit Käfern, Würmern und anderen Kleintieren. Die Insekten locken wiederum insektenfressende Vögel an, wodurch Magerwiesen Lebensraum für eine Vielzahl verschiedenster Arten schaffen.

Wie entsteht eine Magerwiese?

Magerwiesen entstehen auf nährstoffarmen Böden, die vor allem wenig Stickstoff enthalten. Stickstoff ist essenziell für ein schnelles Pflanzenwachstum. Werden dem Boden dagegen keine Nährstoffe mehr zugeführt, bremst das die nährstoffzehrenden dominanten Gewächse aus. So können sich auch konkurrenzschwächere Arten entwickeln. Insbesondere kalkhaltige und sandige Böden sind eine gute Grundlage für Magerwiesen.  

Ursprünglich entstanden Magerwiesen in Folge von Beweidung. Auf bewaldeten Flächen wurden Schafe und Rinder gehalten, die Sträucher und junge Bäume abgrasten. Zurück blieben karge Wiesen, auf denen das Gehölz zurückgedrängt wurde und die sich landwirtschaftlich nicht anderweitig nutzen ließen. So konnten dort zarte und langsam wachsende Arten gedeihen.

Wird die Beweidung allerdings zu lange ausgesetzt, breitet sich das Gehölz wieder aus und der Magerrasen geht in Waldfläche über. Nicht selten werden die heute noch bestehenden Magerwiesen in Fettwiesen umgewandelt, aufgeforstet oder als Bauland genutzt, um sie wirtschaftlich rentabel zu machen.

Quellen von Text und Bilder:

https://www.nabu.de

https://www.wikipedia.de/